Essen gehen in Heilbronn

Als ich im Wintersemester 2014 in Heilbronn ankam, hatte ich nicht das Gefühl, in einer schönen Stadt angekommen zu sein. Bis dahin wusste ich aber auch noch nichts über die Industriebranche und die schönen Weinberge der Stadt. Für mich war die Shoppingkultur sehr viel wichtiger. Als ich herausfand, dass die Anzahl der Zara-Läden gleich null ist, habe ich meinen ersten Schwitzanfall in Heilbronn bekommen. Von nun an war Heilbronn (oder wie man sagt “Heilbronx”) für mich gestorben. Ich bin süchtig nach dem Geruch von neuen Klamotten, doch nun musste ich mir Ersatz suchen. Dieser war für mich gutes Essen. Gott selbst ist Zeuge, ich habe mir wirklich Mühe gegeben. Ich habe recherchiert, als gäbe es in Heilbronn einen Chanel Sale von 70%. Ich muss ehrlich zugeben, so viel Ehrgeiz hätte ich lieber in meine Prüfungsvorbereitung stecken sollen. Nun hatte ich aber auf 19 Uhr beim Spanier um die Ecke reserviert. Ich liebe spanisches Essen, doch die Grausamkeiten, die ich dort gesehen habe, verfolgen mich noch immer. Aber mal von vorne. Die Calamari, die wir als Vorspeise bestellt haben, wurden sofort zurück in die Küche geschickt, da nicht nur das Äußere eklig war. Die Konsistenz erinnerte an Dosenmuscheln und Fertiggericht. Welche wahrscheinlich leckerer wären als diese bleichen, ungesalzenen, geschmacklosen Tintenfischringe, die uns da serviert wurden. Auch die Meeresfruchtplatte mit Riesengarnelen war einfach unzumutbar. Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass das Essen komplett überteuert und alles andere als lecker war. Die pure Enttäuschung!

Text: Sofia Saltykova

Schreibe einen Kommentar