Mein Auslandssemester auf Bali

Text und Bilder: Isabell Müller

Ich steige in Denpasar aus dem Flugzeug. Es ist 24 Uhr Ortszeit und ich beginne bereits nach wenigen Sekunden zu schwitzen. Ich bin müde und geschafft und möchte nur noch ins Bett, doch das soll sich leider nicht so einfach gestalten. Vergeblich warte ich auf einen Fahrer der Hochschule, der mich abholen soll. Nach einer gefühlten Ewigkeit finde ich ihn mit einem kleinen Schild der Universität in der Hand. So weit so gut. Ich verlasse mit ihm den Flughafen und bekomme die Anweisung zu warten, bis er das Auto geholt hat. In der Zwischenzeit werde ich von unendlich vielen Taxifahrern angesprochen, die mich alle mitnehmen möchten und einfach nicht in Ruhe lassen. Endlich fährt mein Fahrer vor, den ich nach kurzem Grübeln auch als denjenigen identifizieren kann…

Die Konversation beschränkte sich auf das Nötigste, da er leider kein Englisch konnte und ich der balinesischen Sprache noch nicht mächtig war. Am Campus angekommen betrat ich mein Zimmer und ließ mich nur noch ins Bett fallen. Am darauffolgenden Tag lernte ich meine Mitbewohner, welche sich als weitere deutsche Studenten aus Heilbronn herausstellten und sechs einheimische Studenten kennen. Alle waren sehr freundlich und hilfsbereit, was mich nach dem turbulenten Start auf jeden Fall beruhigte.

Das Programm der Hochschule ist sehr abwechslungsreich und praxisorientiert gestaltet. Wir haben sehr viel über die balinesische Kultur gelernt und sogar einiges über die indonesische Sprache, welche zwar grammatikalisch recht einfach aufgebaut ist, deren Worte an sich jedoch schwer einprägsam sind. Exkursionen unternahmen wir in umliegende Städte, Organisationen und Tempel zusammen mit den einheimischen Studenten, die uns herumführten und viel über einzelne Bräuche und Denkmäler erzählen konnten. Ich fand es sehr interessant die Insel aus Sicht der Einheimischen kennenzulernen und nicht nur, als Tourist, für ein paar Tage die Sonne, die Strandpartys und das Wetter zu genießen.

Nun zu einem weiteren sehr interessanten Thema auf Bali, dem Verkehr. Wir hatten uns, für unseren Aufenthalt von vier Monaten, Roller ausgeliehen, um flexibel und mobil zu sein und um nach der Vorlesung an den Strand oder in die Stadt fahren zu können. Wer dachte, die Umstellung auf den Linksverkehr ist hier die einzige Hürde, hat falsch gedacht. Balinesische Straßen sind wahnsinnig voll und jeder fährt, wie es ihm passt. Hier gibt es keine Regeln, rote Ampeln und Zebrastreifen haben überhaupt keine Bedeutung. Doch seltsamer Weise gewöhnt man sich schnell daran, wirft die deutschen Vorschriften und Gewohnheiten über Bord und passt sich den neuen Gegebenheiten an. Das Rollerfahren kann ich also sehr empfehlen, auch wenn der Verkehr am Anfang wirklich abschreckt, macht es am Ende super viel Spaß. Falls Euch nun das Reisefieber gepackt habt und ihr Bali entdecken wollt, nichts wie los! Ein Auslandssemester dort kann ich euch nur ans Herz legen.

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