Von Sticks, Ground balls und Cradlen – Lacrosse

Jeden Tag am Neckar joggen ist euch zu langweilig? Ihr habt Lust, neue Sportarten auszuprobieren und dabei auch noch eine Menge netter Leute kennenlernen? Laura hat für euch Lacrosse ausprobiert und ist selbst ganz begeistert. Wie es ihr wohl erging?

 

Lacrosse war für mich immer eine Sache, die ich mit amerikanischen Highschoolfilmen verbunden habe. Irgendwelche blonden Schönlinge, die ein bisschen auf dem Spielfeld rumspringen und sich Bälle zuwerfen. Aber: zum Glück wurde ich eines Besseren belehrt.

Es ist Donnerstagabend und gerade als ich auf dem Kunstrasenfeld einmarschiere, höre ich schon den ersten Knall. Auf dem Spielfeld rennen mehrere Jungs umher, schießen sich die Bälle um die Ohren, schlagen sich gegenseitig auf die Schläger und knallen dabei auch mal zusammen. „ Das ist also Lacrosse, oh das wird ja was!“, denke ich mir und mein Bild von Cheerleadern und entspanntem Joggen platzt wie eine Seifenblase. Schon bekomme ich von Nadine, erfahrene Lacrossespielerin und Teil des Trainerteams, einen Stick in die Hand gedrückt. Während ich die Kreuzung aus Kescher und Hockeyschläger noch anstarre, werde ich schon mitten ins Team geschoben – los geht’s mit dem ersten Training. „Here’s your help!“ Die „Profis“ rennen schon wieder über den Platz, werden vom Headcoach Alberto dabei angefeuert und trainieren irgendwelche taktischen Spielzüge, von denen ich noch nichts verstehe. Bei mir und den anderen Anfängern ist Zupassen angesagt – und das ist gar nicht so schwer. Irgendwie alles eine Frage der Technik und als ich die dann halbwegs raus habe, macht es richtig Spaß. Als Nächstes stehen „Groundballs“, also das Aufheben des Balles mit dem Stick während dem Laufen, auf dem Plan. Mit dem Ball im Stick wedele ich dann noch vor meinem Gesicht hin und her, um diesen nicht zu verlieren. Der soll ja noch mit mir später bis zum Tor kommen. So lerne ich dabei also gleich cradlen. Ziemlich schnell wird mir warm, ich renne was das Zeug hält, versuche dabei, weder Ball noch Stick zu verlieren und bekomme Spaß an der Sache. Nach einigen Technikübungen, der Erklärung, dass Männerlacrosse in die körperliche Richtung geht und wir Damen eher mit Geschicklichkeit spielen, ordnet Fabian, Nummer drei im Trainerstab, noch Torschüsse an. Hier versage ich dann doch maßlos, trotzdem gebe ich beim kleinen Abschlussspiel nochmal alles, erwische sogar einen Groundball und als die Dunkelheit uns dann einen Strich durch die Rechnung macht, finde ich es schade, dass es dann doch so schnell vorbei war. Zum Abschluss gibt es zwar keine Cheerleader – dafür die Ansage, dass man sich bei gutem Wetter am nächsten Tag zum Grillen und Passen im Park trifft. Und es gibt Bier. Und das ist doch auch schon was.

Wer von euch Lust hat, Lacrosse auszuprobieren, der ist  herzlich  eingeladen,  donnerstags   um    19:30    auf dem  Kunstrasenfeld des Mönchseegymnasiums mitzuspielen. Sportkleidung und, wer hat, Mundschutz nicht vergessen. Sticks und Bälle kann man ausleihen.

 

Text: Laura Fuchs

Fotos: Tobias Hikade

 

Dieser Artikel erschien in Ausgabe 1 vom 30.06.2015

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